Hubert Burda Stiftung

Burda Akademie zum dritten Jahrtausend

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BURDA AKADEMIE ZUM DRITTEN JAHRTAUSEND

1994-2004

Nach Aufkommen des Internets im Jahr 1993 und den sich daraus ergebenden Innovationen für die Medien, die sich für Hubert Burda bereits früh in den USA abzeichneten, sah der Verleger die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit diesem Zukunftsthema. In der Verpflichtung eines Medienhauses, Themen zu setzen und gesellschaftliche Diskussionen anzustoßen, wurde die Akademie zum 3. Jahrtausend im Jahr 1994 gegründet – eine Plattform für Themen rund um die Digitalisierung und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Veränderungen. 26 Mitglieder aus unterschiedlichsten Disziplinen bildeten den Think-Tank der Akademie, mit der man sich deutliche Ziele gesetzt hatte, bis „zum dritten Jahrtausend“ an die fortschrittlichen Bewegungen in den USA anzuschließen. Die Themen der Akademie zum 3. Jahrtausend fanden ihre Fortentwicklung in der heutigen DLD (Digital Life Design)-Konferenz des Medienhauses Burda, bei der internationale Entrepreneurs, Vordenker und Start-ups auf Investoren treffen, um zukünftige Entwicklungen auf internationaler Ebene zu diskutieren.

Wenn sich die Medien ändern, ändert sich auch die Gesellschaft
— Walter Benjamin
 
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Wie sieht die Welt von Morgen aus? Die Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend, ist ein Forum für Forscher, Denker und Visionäre verschiedenster Disziplinen und gesellschaftlicher Bereiche. Nach dem antiken Vorbild von Platons interdisziplinärer Akademie entstand so ein Ideenpool, der systematisch Antworten auf wichtige Fragen im neuen Jahrtausend sucht und ein „voneinander Lernen” ermöglicht. In internationalen Konferenzen, Workshops, Vorträgen und Publikationen lädt die

Akademie Experten zu fachübergreifenden Gesprächen über zentrale Fragen der Gegenwart und der Zukunft ein. Über 200 Referenten haben seit 1994 am interdisziplinären Austausch teilgenommen, darunter so unterschiedliche Persönlichkeiten wie die IT-Apologetin Esther Dyson, der Architekt Sir Norman Foster, die Hirnforscher Wolf Singer, Francisco Varela und Semir Zeki oder die Robotiker Luc Steels, Hans Moravec und Rolf Pfeifer.

 

Publikationen

Die Akademie zum Dritten Jahrtausend organisierte von Ende 1994 bis 2004 sieben Kongresse. Daraus entstanden vier Publikationen:

Auf der täglichen Suche nach Antworten sind wir am erfolgreichsten, wenn wir den Austausch mit Menschen aller Denkrichtungen pflegen.
— Hubert Burda
 

Sieben Kongresse von 1994 bis 2004

2004 DIE ZUKUNFT DER MEDIZIN - Das neue Bild des Menschen

Wie reagiert das Gesundheitswesen auf die Herausforderung, dass kostenintensive chronische Erkrankungen epidemisch zunehmen? Wie lässt sich eine Balance herstellen zwischen dem, was moderne High-Tech-Medizin an Reparaturmöglichkeiten in Aussicht stellt, und dem, was ein Gesundheitssystem auf Dauer finanzieren kann? Werden neue Therapien, die von der Gen- und Biotechnologie zu erwarten sind, für alle Versicherten verfügbar sein? Die internationalen Experten aus Grundlagenforschung, Medizin und Gesundheitspolitik stimmten in einem Punkt überein: Das Gesundheitswesen steht vor einem Paradigmenwechsel. Es geht um die Stärkung der Prävention und die Eigenverantwortung der Bürger für den Erhalt ihrer Gesundheit.

2001 INTERNET FÜR ALLE - Chancengleichheit im Netz Berlin

Wer ist im Netz? Das Internet wird immer mehr privat genutzt. Breitete sich die neue Kommunikationsform anfangs noch hauptsächlich im Business-Bereich aus, steht seit einiger Zeit der private Nutzer an vorderster Stelle. Doch mit den neuen Möglichkeiten wächst die Gefahr, dass einzelne gesellschaftliche Gruppen den Anschluss verpassen und ins gesellschaftliche Abseits geraten.

Die Konferenz "Internet für alle - Chancengleichheit im Netz" sollte dieser Entwicklung entgegenwirken. Teilnehmer des zweitägigen Kongresses waren Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik, Kommunen, dem Bildungsbereich, aus Verbänden und NGOs. Ziel war es, Konzepte für die Integration bisher benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen, insbesondere Frauen, Senioren, Jugendliche ohne qualifizierten Abschluss, ausländische Mitbürger, behinderte Menschen und Bewohner des ländlichen Raums, zu entwickeln. Anhand von internationalen Best-Practice-Beispielen wurden Strategien für die Schaffung eines internetfreundlichen Klimas für diese Gruppen erörtert, die ein Maximum an konkretem Nutzen mit Konzepten für den Erwerb der notwendigen Medienkompetenz und kostengünstigen Zugangsmöglichkeiten verbinden.
Veranstalter waren die Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Gemeinsam stellten sie erfolgreiche deutsche und internationale Strategien und Projekte zur Verbreitung des Internet vor.  

1999 ENVISIONING KNOWLEDGE - Die Wissensgesellschaft und die neuen Medien München

Die Zukunft unserer Gesellschaft hängt in hohem Maße davon ab, wie wir die Entwicklung vom traditionellen Erwerb von Wissen zum allseits verfügbaren Wissensüberfluss gestalten. Bilder und Grafiken als Visualisierungen von Strukturen des Wissens treten an die Stelle von Büchern und Texten: Wie sehen die neuen Schnittstellen zwischen Wissen und Handeln und Mensch und Computer aus? Mit dem interdisziplinären Kongress „Envisioning Knowledge“ machte die Burda Akademie zum 3. Jahrtausend diesen Paradigmenwechsel zum Thema und stellte zukunftsweisende Gestaltungs- und Visualisierungsformen des Wissens vor.

1997 INTERNET & POLITIK - Die Modernisierung der Demokratie durch die elektronischen Medien München

17 Jahre vor den Demonstrationen in Hongkong diskutierten in München Internet-Aktivisten aus Europa und den USA mit internationalen Regierungsvertretern, Politikwissenschaftlern und Datenschützern über die Möglichkeit, die Kommunikation von Politik und Bürgern durch das Netz im Sinne der Teilhabe bürgernah zu gestalten. Eine der ersten amerikanischen Internet-Aktivistinnen war Esther Dyson, die bei der Konferenz über den Vernetzungsstand in Osteuropa sprach.

1995 TELEPOLIS – STADT AM NETZ - Vilém-Flusser-Tagung München & Luxemburg

TELEPOLIS – DIE ZUKUNFT DER STADT IM ZEICHEN DES CYBERSPACE. Wie beeinflussen die neuen Technologien und die Computernetze die Organisation von Städten? Welchen Einfluss haben sie auf unsere urbane Lebenswelt? Architekten, Stadtentwickler, Medientheoretiker, Hirnforscher und Soziologen diskutierten zentrale Fragen zur zukünftigen Entwicklung der Städte. Aus Telepolis entwickelte sich die Konferenz DLDcities, die in den letzten Jahren in London, Moskau und Rio de Janeiro stattfand.

1995 MIND REVOLUTION - Schnittstelle Gehirn/Computer München

Welche neuen Möglichkeiten eröffnen die digitalen Technologien für die Hirnforschung? Welche Schnittstellen zwischen Gehirn und Computer gibt es schon, und welche sind in der Zukunft erwartbar? Über den Stand und die Grenzen des neuen Forschungszweigs Neurotechnologie und die sich daraus ergebenden ethischen Fragen diskutierten auf der Konferenz Hirnforscher, Informatiker, Künstliche-Intelligenz-Forscher und Philosophen und entwickelten das Konzept einer Neuroethik, mit der sie die Grenzen des ethisch Erlaubten abzustecken versuchten.

1994 LERNEN MIT DEM COMPUTER - CD-ROM und Online München

Computer und CD-ROM haben längst Einzug in die Klassenzimmer gehalten. Vor noch rund zehn Jahren war in Deutschland die Lage anders. Was die neuen Technologien für das Lernen und Lehren bedeuten kann, wurde in Deutschland kaum diskutiert und noch seltener umgesetzt.
Auf dem von der Akademie zum Dritten Jahrtausend veranstalteten Symposion "CD-ROM und Online - Lernen mit dem Computer" präsentierten erstmalig in Deutschland internationale Experten unterschiedlicher Disziplinen ihre Visionen des Lernens von morgen: Wie entwickeln sich Schule und Unterricht und welche Aufgaben werden sie in Zukunft erfüllen?
Das bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch wenig beachtete Thema wurde mit dem Symposion aktiv in den schulischen Bildungsbereich hineingetragen. Psychologen, Pädagogen, Informatiker und Soziologen kamen ebenso zu Wort wie Projektleiter verschiedener Lerninitiativen.

 

Think-Tank der Akademie (A-Z)

Welche Auswirkungen hat die digitale Revolution auf das Lernen, die Neurowissenschaften, die Zukunft der Städte, auf die Kommunikation von Politik und Bürgern und auf die Medizin? Über diese Themen dachte der Think-Tank der Akademie in seinen Konferenzen nach.

 

Montagsgespräche

Acht Jahre lang, von 1994 bis 2001 veranstaltete die Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend jeweils an Montagen und in regelmäßigen Abständen interdisziplinäre Gespräche zu gesellschaftsrelevanten Themen und lud dazu Münchner Persönlichkeiten aus Unternehmen, Politik und Wissenschaft zum Blick über den Tellerrand des eigenen Arbeitsgebietes ein. Das Themenspektrum reichte von der Celebrity Culture über die Globalisierung und Klimaforschung bis hin zu Fragen der Genforschung und Ethik.